Frauen gestalten Kirche

Ausgangspunkt für die Überlegungen zum Jahresthema 2016 im Gemeindeblatt war die Ausstellung „Frauen der Reformation in Mitteldeutschland”, die vom 10. bis zum 24. Januar in unserer Kirche zu sehen war. Sie gibt einen Einblick in die Lebensumstände der Menschen im 16. Jahrhundert und zeigt das Wirken von Frauen aus verschiedenen sozialen Schichten - von einzelnen, bis heute berühmten und wirkungsvollen Frauen, aber auch von weniger bekannten - den ersten Pfarrfrauen und Frauen in Ordensgemeinschaften.

Der Historiker Professor Heinz Schilling eröffnete die Ausstellung am 10. Januar. Er machte in seiner Einführung deutlich, dass viele Parallelen zwischen der Zeit der Reformation und der Gegenwart bestehen: nämlich die Verunsicherung der Gesellschaft

• durch den Wegfall des bis dahin gültigen Ordnungsgefüges,
• durch den Siegeszug neuer Technologien,
• und durch die Bedrohung Europas durch den Islam - die Türken belagerten 1529 Wien.

Die Ausstellung ist von vielen Gottesdienstbesuchern und Chormitgliedern, die in der Kirche proben, besichtigt worden. Sie konnte aber auch darüber hinaus besucht werden, weil sich etliche Gemeindeglieder bereit erklärt hatten, an allen Wochentagen Aufsicht zu führen, damit die Kirche geöffnet werden konnte. Dafür herzlichen Dank!

Unserer Idee, ausgehend von diesen Frauen der Reformationszeit das Jahresthema bedeutender Frauengestalten aus der Geschichte der Kirche zu widmen, begegnete der Einwand, dass es über sie schon viele Bücher gibt, und dass sich die Leserinnen und Leser im Internet über sie informieren können. Wir entschieden uns deshalb dafür, nach Frauen aus unserer Zeit, also aus dem 20. und 21. Jahrhundert, Ausschau zu halten, die wichtige Arbeit in der Kirche leisten und die auch die Lebenswirklichkeit der Frauen in der Gegenwart zeigen.

So veränderte sich unser Fokus von „Frauengestalten in der Kirche” zu „Frauen gestalten Kirche”. Wir beginnen die Reihe mit dem Bericht über ein Gespräch, das Pfarrerin Elisabeth Kruse am 5. Januar 2016 mit Barbara Eschen, der Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e. V. (DWBO), führte.

Gisela Krehnke