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RSSPrint

Rückkehr in den Gemeindedienst

Als ich Ende letzten Jahres die Elternzeit mit meiner dritten Tochter begann, hat niemand geahnt, was für ein Jahr vor uns liegen würde. Es hat unserer Gemeinde einiges abgefordert. Daher soll am Anfang dieser Zeilen ein mehrstimmiger Dank stehen.

Ich danke meiner Kollegin Luping Huang, die mit viel Energie und Freude an der Arbeit ins kalte Wasser gesprungen ist und unterstützt von KollegInnen der Nachbargemeinden und emeritierten PfarrerInnen, die einzelne Gottesdienste oder Beerdigungen übernommen haben, den „Laden am Laufen” gehalten hat. Meinen Kollegen Michael Juschka und Christian Zeiske danke ich, dass sie „ihren” Konfirmandenjahrgang durch die Corona-Zeit weitergeführt und unter besonderen Bedingungen im Herbst konfirmiert haben.

In Zeiten einer Vakanz spürt man besonders deutlich, dass es ein Segen ist, dass Gemeinden nicht nur aus Pfarrerinnen und Pfarrern bestehen. Ein ganz besonderer und sehr herzlicher Dank geht an unseren Gemeindekirchenrat und seine Vorsitzende Caroline Zeidler. Was diese Ehrenamtlichen (!) in den vergangenen Monaten gestemmt haben, ist enorm und alles andere als selbstverständlich: neben der ganz grundsätzlichen Frage, wie in dieser Zeit das Gemeindeleben aussehen sollte, gab es eine Fülle an einzelnen Aufgaben wie dem Dreh und Schnitt von Online-Gottesdiensten, der Verlegung von Kabeln, damit wichtige Gottesdienste wie die Konfirmationen live gestreamt werden konnten, der Einarbeitung in sich ständig ändernde Hygienevorschriften, der Beschäftigung mit der Neubesetzung der zweiten Pfarrstelle bis hin zu einer Fülle von geschäftsführenden Aufgaben und einer Flut an E-Mails.

Auch aus dem Beirat und anderen Kontexten, die ich hier nicht alle benennen kann, haben Menschen in diesen Monaten, in denen die Gemeinde personell geschwächt durch die Vakanz der Pfarrstelle sich durch die neuen Herausforderungen der Corona-Zeit gekämpft hat, mitangepackt. Das macht Mut für das, was noch auf uns zukommt. Denn wir stecken noch mitten in der Krisenzeit. In dieser Situation machen wir als Gemeinde ganz sicher nicht alles richtig. Melden Sie sich gerne, wenn Sie etwas vermissen oder eine andere Rückmeldung haben. Auch wenn wir uns in den kommenden Wochen und Monaten vermutlich seltener persönlich sehen werden, ich bin per Telefon oder per E-Mail erreichbar.

Nach einem intensiven Jahr mit der Familie feiert Alma ihren 1. Geburtstag und ich kehre aus der Elternzeit in die Gemeindearbeit zurück. Wie genau mein Arbeitsalltag aussehen wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Vieles von dem, was mir in unserer Gemeinde immer große Freude gemacht hat, wird vorerst nicht – oder nicht wie gewohnt – stattfinden können: die großen, lebendigen Gottesdienste, fröhliche Begegnungen über die Generationen hinweg, das Miteinander von vielen verschiedenen Menschen, die Bandbreite der Gruppen und Veranstaltungen... Und doch überwiegt meine Vorfreude. Ich beginne meinen Dienst in der Adventszeit. Sie wird in diesem Jahr ganz anders aussehen. Aber die Botschaft, dass es mitten in der Dunkelheit licht wird, die ist auch in diesem Jahr dieselbe. Nur dass wir sie vielleicht noch ein wenig intensiver hören als sonst.

Sonja Albrecht

Letzte Änderung am: 05.01.2021