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Wolgograder Knabenchor

Der Wolgograder Knabenchor war vom 23. bis zum 31. Oktober 2013 zu Besuch im Kirchenkreis.

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Der Chor vor der Wannseer Andreaskirche

Aus dem BÄKE-Courier vom 7. November 2013:

ZEHLENDORF. 25 Chormitglieder im Alter zwischen 11 und 39 Jahren besuchten mit Chorleiter Sergej Lopatin und Konzertmeisterin Olga Golubewa für eine Woche den Evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf und die Gemeinde Schlachtensee auf Initiative des Arbeitskreises Partnerschaft Wolgograd. Der hatte sich auf Beschluss der Kreissynode im Jahr 1988 gegründet mit dem Ziel, bereits vorhandene Kontakte nach Wolgograd im Bemühen um Versöhnung weiter zu vertiefen. Ein Jahr später entstand der sich seitdem stets um drei Jahre verlängernde Partnerschaftsvertrag mit dem Bezirk Zentrum in Wolgograd.

In erster Linie steht für den Arbeitskreis seit vielen Jahren die reibungslose und liebevolle Betreuung der Gäste, die im dreijährigen Turnus seit 1996 den Bezirk besuchen, die Vorsitzende des Arbeitskreises, Gisela Krehnke. Sie verrät: „Besonders begeistert die jungen Sänger immer wieder unsere Orgel, die in der Russisch-Orthodoxen Kirche als Musikinstrument für Kirchenmusik nicht üblich ist.“ So lauschten die Chormitglieder von „Kamerton Volgograd“, die alle zusätzlich mindestens ein Instrument spielen, auch besonders interessiert den Ausführungen des russischen Organisten der Johanneskirche, Igor Schestajew. Und als sie sich schließlich auch noch an der Orgel selbst versuchen durften, strahlten etliche Augenpaare um die Wette. Konzertmeisterin Olga, die den Chor am Klavier begleitet, erklärte: „Die Chorkultur ist der Orgelkultur sehr verbunden. Daher ist es wichtig, den Aufbau der Orgel zu verstehen: schließlich funktioniert sie ähnlich der menschlichen Lunge. Nach gleichartigen Prinzipien und Verbindungen produziert sie vollen Klang und Polyphonie; – wie beim Chorgesang.“

Der Wolgograder Konzertchor geht aus einer Vor- und Mittelstufe hervor, in denen stimmbegabte Knaben ab dem fünften Lebensjahr täglich musikalisch vom Konservatorium geschult werden neben dem täglichen Unterricht an musikbetonten Schulen. Olga: „Dabei wird viel Wert auf Sport gelegt, denn die richtige Atmung beim Singen erfordert ein ausgewogenes Muskelspiel, Konzentration und Disziplin.“ Haben die Jungen schließlich die Reife für den Konzertchor erreicht, warten Auftritte von Wolgograd bis Weißrussland – und Berlin auf die Sänger. Nach dem Stimmbruch bleiben einige von ihnen als Männerstimmen dem Chor erhalten, andere studieren Musik und gehen in musikbetonte Berufe.

In der Johanneskirche musizierten die 17 Knaben und 8 jungen Männer gemeinsam mit dem Schlachtenseer Kinderchor. Neben dem Singen stand in Berlin der Besuch von Reichstag, Zoo, Staatsoper und etlichen Kirchen auf dem Programm. Außer in der Johanneskirche gab der Chor Konzerte in der Schinkelkirche Großbeerens, der Wilmersdorfer Kreuzkirche und in Nikolassee. Chorleiter Sergej Lopatin, der den Chor 1985 gründete, verriet: „Über ein Jahr haben sich die Knaben auf diese Berliner Auftritte mit viel Arbeit vorbereitet, jetzt möchten sie in Berlin ihr Können in drei Musikrichtungen zeigen.“

In der Tat zog der Chor mit altrussisch-liturgischen Gesängen, Volks- und deutschen Kirchenliedern bereits bei der Probe die Zuhörer in seinen Bann. Als passend zum Herbstwetter der Kanon „He-jo, spannt den Wagen an“ erklang, stimmten alle begeistert ein. Und Olga Golubewa versicherte vor ihren Jungs strahlend: „Die super Organisation hat uns alle motiviert; nach Wolgograd nehmen wir einen tüchtigen Energieschub mit.“

Jacqueline Lorenz

Letzte Änderung am: 24.04.2016