Offene Radwegekirche Kienitz an der Oder

Eingang Kirche Kienitz

Die Kirche in Kienitz war schon seit vielen Jahrzehnten ein Anziehungspunkt für Besucher in der Region. Gründe dafür waren zum einen die bewegte und bewegende Geschichte des denkmalgeschützten Gotteshauses, zum anderen das Wirken der 2007 verstorbenen Pfarrfrau und Malerin Erna Roder, die sich mit viel Engagement und Langmut für die Erhaltung der Kirche als Gotteshaus und als Ort der Begegnung eingesetzt hatte.

Heute ist die Radwegekirche Kienitz ein Gesamtensemble aus kirchlicher, kultureller, privater und touristischer Nutzung mit einem hohen Grad an Ausstrahlung in der Region und darüber hinaus.

Das Kirchengebäude aus dem Jahre 1829 wurde am Ende des 2. Weltkrieges stark zerstört. In den Jahren 1951 bis 1953 konnte ein Teil der Kirchenruine wieder als Notkirche nutzbar gemacht werden. Der Stumpf des zerstörten Kirchturms wurde durch eine Überdachung gesichert. Im vorderen Teil des Chores entstand ein zweigeschossiges Provisorium aus kleinem Kirchsaal, Gemeinderaum und Pfarrwohnung. Vom hinteren Teil des Chores wurden nur die Aussenmauern mit den Fensteröffnungen gesichert.

In den 70er, 80er und 90er Jahren erfolgten - nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz von Erna Roder - immer wieder Erhaltungsarbeiten an diesem „Provisorium”. Die notwendigen finanziellen Mittel kamen aus dem Verkauf ihrer Bilder und des von ihr herausgegebenen „Oderbruch-Kalenders“.

So schien es nur konsequent, das Werk Erna Roders nach ihrem Tod im Jahr 2007 weiterzuführen und weiterzuentwickeln, und die Kienitzer Kirche auch für die Radtouristen vom 200 m entfernten Oder-Neiße-Radwanderweg zu öffnen und „erfahrbar“ zu machen. Die Kirche sollte Wallfahrts- und Ruheort für verschiedene Besuchergruppen, Kulturdenkmal und Mahnmal, übergemeindliches Zentrum und Veranstaltungsort, Servicestation für Radfahrer und touristischer Infopunkt zugleich sein und die bestehenden Angebote in der unmittelbaren Umgebung ergänzen.

Das Vorhaben wurde in den Jahren 2010 bis 2012 durchgeführt und umfasste neben den notwendigen Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen auch die Schaffung der baulichen Voraussetzungen zur Nutzung des Kirchengebäudes für behutsame und angemessene außerkirchliche Angebote. Über einen Wiederaufbau der Kirche haben wir nicht nachgedacht, auch wenn der Wunsch danach bisweilen an uns herangetragen wurde. Unser Bestreben war es, das „Provisorium” aus den 1950er Jahren zu erhalten, zu entwickeln und mit neuem Leben zu erfüllen.

Heute befinden sich unter dem „Dach” der Radwegekirche Kienitz der Kirchsaal, ein Gemeinderaum mit Austellungsbereichen und eine privat genutzte Wohnung. Im hinteren offenen Teil des Chores befinden sich das Café und ein Veranstaltungsbereich für Lesungen, Konzerte und Gottesdienste.

Bei der Entwicklung und Umsetzung des gesamten Vorhabens „Radwegekirche Kienitz” spielten viele Mitglieder des Gemeindekirchenrats eine maßgebliche Rolle, da glücklicherweise vieles an notwendigem Know-How und erforderlicher Kompetenz – gerade in den Bereichen Baumaßnahmen, Denkmalschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Förderung – vereint waren. Aber auch private Initiativen aus dem Umfeld der Kirche, wie zum Beispiel die Einrichtung eines Cafés, flossen in die Gesamtkonzeption mit ein. Gerade die Einrichtung des Cafés stieß bei manchen Mitgliedern des Gemeindekirchenrates zu Beginn auf einige Skepsis, die jedoch durch Gespräche und klar ausgehandelte Bedingungen ausgeräumt werden konnten. Heute ist dieses Café ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesamtensembles.

Die Finanzierung des Gesamtvorhabens erfolgte aus Mitteln der EU (Integrierte Ländliche Entwicklung), der Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO), dem damaligen Kirchenkreis Seelow und aus Spendengeldern der Kirchengemeinde und von Privatpersonen. Nicht zu vernachlässigen für das Gelingen des Vorhabens, aber schwer in Zahlen zu fassen, ist das ehrenamtliche Engagement in unserer Kirchengemeinde und deren Umfeld.

Dieser Erfolg hat uns ermutigt, auch andere Notkirchen in der Gemeinde zumindest zu sichern und auch möglichst einer vielfältigeren Nutzung zuzuführen. So sind wir aktuell in einem Planungsprozess für die Sicherung der Kirchenruine in Ortwig. Hier sollen neben den erforderlichen baulichen Sicherungsmaßnahmen auch ein attraktiver Gemeinderaum und Möglichkeiten für eine kulturelle Nutzung geschaffen werden.

Für weitergehende Gespräche und Erläuterungen laden wir Sie gerne zu uns nach Kienitz und Ortwig ein. Spenden für die Sanierung der Ortwiger Kirche nehmen wir gerne entgegen unter dem Spendenzweck „Sanierung Kirche Ortwig”.

Jürgen Müller

Kontakt:

Ev. Kirchengemeinde Letschin-Oderbruch
Ev. Pfarramt Letschin, Bahnhofstraße 33, 15324 Letschin
Tel.: 033475 330
E-Mail: pfarramt.letschindontospamme@gowaway.freenet.de
Internet: http://www.radfahrerkirche-kienitz.de

Spendenkonto:

IBAN: DE82 3506 0190 1599 6660 75

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