Monatsspruch April 2019

Vikarin Elisabeth SchulzeVikarin Elisabeth Schulze

Jesus Christus spricht: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.” (Matthäus 28,20)

Schritt für Schritt. Einfach losgehen. Auf dem Weg. Der Weg von Aschermittwochabend zum Ostermorgen. Das erste Wort ist gefallen. Nein, es heißt doch: das letzte Wort ist gefallen. Aber das klingt so endgültig. So fatal, als ob ich nichts mehr ändern könnte. Mich beschleicht Unbehagen. Ja, richtig: Das letzte Wort ist noch nicht gefallen. So war das. Das letzte Wort. Noch nicht! Hoffnung keimt auf, obwohl dieses letzte Wort auch etwas Bedrohliches in sich hat. Deshalb bleibe ich erst einmal bei dem ersten Wort. So ein erstes Wort, ein erster Satz, kann reinhauen. Manchmal sind erste Worte ausschlaggebend, wohin die gemeinsame Reise der Wörter geht. Erste Worte können einladen.

„Frau Schulze, wir kriegen das schon zusammen hin.“ So begrüßte mich während der Uni-Zeit ein Prüfer. Ich musste zu einem vorbereitenden Gespräch für eine mündliche Prüfung in sein Büro. Viel wurde über ihn geredet, über seine Strenge, die meisten hatten Angst. Meinen Bammel, den ich hegte, hatte er wohl gespürt und er fand treffende Worte. „Frau Schulze, wir kriegen das schon zusammen hin.“ Ich durfte meine ganz andere, eigene Erfahrung machen. Nach den ersten Worten, feierten die weiteren Worte ein kleines Fest und der Weg war geebnet für einen guten Austausch. Nun frage ich mich inmitten der Passionszeit, was war das erste Wort Jesu nach Ostern? Die letzten Worte am Kreuz sind relativ bekannt und viel vertont. Aber, wie ist es mit den ersten Worten? Ich muss selber nachschlagen. In allen Evangelien fängt Ostern zunächst mit einer Leerstelle an. Das Grab ist offen, der Verstorbene ist weg. Im Matthäusevangelium sind es die Frauen, die sich auf den Weg gemacht haben, um Jesus auch im Tod beizustehen, ihm seine letzte Würde zu geben und jetzt: Leerstelle. Verunsicherung, Verstörung macht sich breit. Der Weg zum Begreifen des Auferstandenen ist auch für die Jüngerinnen und Jünger ein langer. Es brauchte Vorbereitung, und die Evangelien sprechen von Vermittlerinnen, fremd anmutende Personen, die mit ihnen auf dem Weg sind. Schritt für Schritt. Einfach losgehen. Auf dem Weg. Der Weg von Aschermittwochabend zum Ostermorgen.

Was sind nun aber die ersten Worte Jesu? Ich schlage Matthäus 28 auf: „Seid gegrüßt!“ und „Fürchtet euch nicht.“ Zwei knappe Sätze. Der erste sogar unspektakulär. Deshalb fielen sie mir wohl auch nicht gleich ein. Vermutlich hätte Jesus sonst was sagen können und es geht mehr um das WIE und die ERSCHEINUNG selbst. Christus, der Lebendige wendet sich ihnen zu, sieht sie an und begrüßt sie offen und mit einer Zusage, die reinhaut. Fürchtet euch nicht. Habt keine Angst, wir kriegen das schon zusammen hin. Das heißt für mich heute: Christus wendet sich mir ganz zu. Ihm ist an meiner Osterfreude gelegen, auch wenn es ein langer, unsicherer Weg dahin ist.

Schritt für Schritt. Einfach losgehen. Auf dem Weg. Der Weg von Aschermittwochabend zum Ostermorgen. 7 Wochen mit. Nein, es heißt doch: 7 Wochen ohne. Aber das klingt so einsam. Ich will doch in den 7 Wochen der Passionszeit etwas haben, das mit mir geht. Jemanden, der mich begleitet auf dem Weg. Fastenzeit, das kann bedeuten, 7 Wochen lang bekannte Pfade zu verlassen. Gewohnheiten zu umgehen, mich und meinen Alltag zu hinterfragen. Eine Perspektivverschiebung sozusagen. Vielleicht läuft es dann für den Moment nicht mehr so rund und vorhersehbar wie sonst und Stolpern ist auf keinem Weg ausgeschlossen. 7 Wochen mal genau hinsehen und hinhören, welche Pfade noch nicht begangen wurden, den Horizont erweitern. Dann doch 7 Wochen ohne, aber mit Blick auf Ostern, auf die ersten Worte: Seid gegrüßt und fürchtet euch nicht. Und vor allem: 7 Wochen mit Weggemeinschaft.

Der Weg

der Weg zum Glauben
geht entlang dem WORT
in Weggemeinschaft
mit Menschen
die leben
was
sie
glauben

(Gerhard Heilmann)

Schritt für Schritt. Einfach losgehen. Auf dem Weg. Der Weg von Aschermittwochabend zum Ostermorgen. Das erste Wort ist also gefallen und wie ist es mit dem letzten? Was ist die Folge der ersten Worte? Ich lade sie ein, stöbern Sie in den Evangelien. Halten Sie Augen und Ohren offen. Es kommt da ganz buchstäblich viel in Bewegung. Denn Ostern hat Folgen. Das letzte Jesuswort im Matthäusevangelium setzt die Folgen in Szene: Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Es grüßt Sie auf dem Weg von Aschermittwoch zum Ostermorgen mit der Einladung, die ersten, die letzten Worte und das Ungesagte genau zu bedenken und zu beachten, in Weggemeinschaft

Ihre Elisabeth Schulze

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